Es war wieder mal soweit, ich begab mich in die Hotlinehölle der Telekomiker.
Am 14. Dezember vergangenen Jahres versuchte ich die Telekom anzurufen um einen Neuanschluss legen zu lassen; das Büro in das ich ziehe hat noch keinerlei Telekommunikationsanschlüsse.
Um überhaupt telefonisch einen Anschluss zu bestellen, kann man mitnichten die propagierten 0800-Nummern der Penner in pink nutzen. Es stellt sich nämlich heraus, daß wenn man da anruft und dem Bandcomputer mitteilt, daß man einen Neuanschluss will, eben Dieser einem sagt:
"Bitte geben sie die Rufnummer an, um die es sich handelt."Klar, denk ich mir eine aus, oder wie? Naja, es gibt da noch einen Call-Back-Service, der funktionierte auch.
Also gab ich einen Geschäftskundenanschluss inkl. Montage desselben auf den Namen meiner neugegründeten Firma in Auftrag. Auskunft des Callbackers: Montage und Freischaltung am 27. oder 28. Dezember. Da war ich angetan, das war ja flott.
Muss ich erwähnen, das auch am 28.12.2007 so gegen 16.30 Uhr noch kein Kabelaffe seinen Schraubenzieher gezückt hatte?
Also nochmals angerufen, ich hatte ja noch keine Auftragsbestätigung von den Hanseln und auch noch keine Hardware, also weder Rufnummer noch Kundennummer noch sonstwas. Also wieder den Rückrufservice beauftragt und auch diesesmal klappte es sofort. Nach etlichem Gesuche meiner Daten und deren Abgleich (es hätte nur gefehlt, daß sie mich nach dem Mädchennamen der Urgossmutter meines Nachbarn zur Verifizierung meiner Person gefragt hätten), teilte man mir mit, das der Verteiler vor Ort ausgelastet sei und man dort noch mehr montieren müsse, somit verzögere sich das Ganze auf den 07.01. d.J. . Gut, was solls, also in froher Erwartung verharrt.
Es kam wie es kommen musste, der 07. war da und ich hatte immer noch keine Auftragsbestätigung, Kundennummer, Rufnummer oder Hardware. Also wieder Rückrufservice und nach 2 Stunden immer noch nichts gehört, die 0800 mit der Geschäftskundendurchwahl angerufen und mir eine Nummer ausgedacht mit der ich durchgestellt wurde.
Da teilte man mir mit, daß der Monteur irgendwann bis 18.00 Uhr erscheinen würde und daß ich als Privatkunde aufgenommen worden sei. Ich fragte daraufhin, wie das sein könne, konnte mir aber keiner erklären. Immerhin bekam ich meine Kundennummer und eine Rufnummer mitgeteilt. Diese Rufnummer war aber so wirr, das sie als Geschäftsrufnummer nicht in Frage kommt, kann sich ja kein Kunde merken sowas.
Also wurde mir eine weitere Servicenummer genannt, wo ich die Dinge regeln lassen könne.
So rief ich dann dort an, gab dem Sprachcomputer die neue - ungewünschte Rufnummer - und landete im Privatkundenbereich der Superdeppen. Es sächselte mich ein undefinierbares Etwas an:
CC: Briwoatkundenwedrieb der deudschen delegomm, wos gann isch für se duuhn?
W: Ja, ich will andere Rufnummern
CC: Das gönnense als Briwoatgunde nich, das gönnen nuar Geschäftsloide
W: Da ist ja der Fehler, ich hatte einen Geschäftsanschluss bestellt, oder kennen Sie eine Privatperson die
AM-ARSCH-HÄNGT-DER-HAMMER GMBH & Co. KG heisst?
CC: Da gann ich ihnen nich helwen, hier is der Briwatgundenwerdrieb
W: Ja, aber ich kann ja nicht in die Geschäftskunden(...da quakte diese überbezahlte Ein-Euro-Fachkraft dazwischen)
CC: Da müssense die 0800-blablabla anruuwen, da wird ihne geholwen
W: Aber da komm ich doch gar nicht hin, ihr Computer schickt mich doch gleich in die Privat (...wieder schnatterte die demnächst tote Ente los)
CC: Die Nummer die ich ihne (...nu ich)
W: Könnten sie mich vielleicht mal ausre(...)
CLICK
Hat die Schlampe einfach aufgelegt.
Nach mehrmaligem Versuch kam ich dann an eine nette, aufgeschlossene, hilfsbereite Hamburgerin im Privatkundenbereich die das mit Ein/Zwei Mausklicks in die Reihe brachte, mir mehrere eingängige Rufnummern zur Auswahl stellte und dafür sorgte, daß ich bereits heute eine Auftragsbestätigung nebst Hardware mein Eigen nennen kann - geht doch,
GEHT DOCH!!!Das war es aber noch nicht. Gegen 15.00 klingelte mein Mobiltelefon und ein Monteur der
grössten Drecksfirma aller Zeiten Telekom meldete mir sein Erscheinen. Da ich nur 5 Minuten weit weg bin, rein ins Auto und hin da.
Steht da vor mir ein etwa 110-jähriger Zausel mit Spannungsmesser und Schraubenzieher , den Bleistift hinters Ohr geklemmt und fragt was er denn nun hier tun solle.
Ich bin ja gut erzogen und sagte dann: Einen ISDN-Anschluss mit DSL legen? Da in das Büro gegenüber? Vielleicht ? Bitte ?
Er verzog das Gesicht und machte sich an das, was er wohl "die Arbeit" nennt.
Nach etwa 3 Minuten kommt er rein und sagt er ginge nun wieder. Ich schaute ganz interessiert in die Ecke des Büros, aus der ich nun erwartete, das sich eine Telefonsteckdose nebst NTBA und Splitter manifestieren müsse, passierte aber nicht. Er knallte mir seinen Arbeitszettel vor die Nase und forderte Stempel und Unterschrift von mir - hab ich mal gewagt zu verweigern, nä?
Ich fragte dann, warum er denn unverrichteter Dinge wieder abziehen wolle; daraufhin erklärte er mir, er müsse die Leitung von der anderen Seite der Halle unter dem Dach entlang führen und er könne nicht auf einer Leiter arbeiten, da er nur noch 2 Jahre bis zur Pensionierung habe und diese auch erleben wolle und das ja nicht könne wenn er da runter fiele. (Er war etwa 3 Sekunden vor seiner unverrenteten Finalisierung, aber das ahnte er nicht). Ich riss mich zusammen und er ging, ohne Unterschrift natürlich.
Nachdem ich dann wieder die Teledumm angerufen habe um mich über den Halbtoten höflich zu beschweren "Wieso schicken Sie mir eigentlich einen 3-mal reanimierten Geronten mit Höhenangst und Arbeitsallergie?",
wurde mir für Morgen früh ein neuer Termin genannt, diesmal ein 2er Team mit grosser Leiter und echter Leidensfähigkeit, die werden sie nämlich brauchen wenn ich anfange meinen Spott über sie zu giessen.