Mittwoch, Oktober 25, 2006

Dialektiker sind ätzend

Da war ich ja nu grad im Osten. Und was mir da, wie auch in nahezu jedem anderen Bundesland auffällt ist, daß der Wille, sich verständlich auszudrücken, nur wenigen gegeben ist und von noch wenigeren auch realisiert wird.

Wäre ich ein Bayer, und es würde mich jemand fragen, wie er von A nach B kommt, so kann man es wohl als Naturgesetz betrachten, daß ich dem armen Schwein, der natürlich keine Mundart versteht, den Weg haarklein auf bayerisch erkläre, gewürzt mit einigen Regionalausdrücken. In Hamburg sähe das dann so aus:

Touri an den Landungsbrücken: Wie komm ich denn in die Mönckebergstrasse?

Mundartler: Yoh, moin, dat is eenfach. Dor geihst du nu' hier gradut, dor boaben, siehs' 'as? Dor anne Eck, dor beechst na stuerbord und latscht denn berch rupp. Und denn anne Keerch vörbi, jümmers över de Straat, dor kümmt son Hus, ick glööv 'n Värsichrung oder so. Denn lööpst immer de Näs na bissu an son isenboahn büss, dor wedder na Stuerboard und denn glieks nach backboard. Und denn mussu, ick glööv, the veerd oär fieft straat wedder na links und denn büssu doar.

Hier so gelesen mag das ja noch angehen, aber nun stellt Euch vor, so erzählt das einer und Ihr müsst zuhören. Das passiert überall, bloss in Hamburch hab ich das noch nicht erlebt. Logisch hört jeder Fremdling wo ich herkomme, dazu sprech ich zu breit, aber ich werd mich hüten, den auf Missingsch oder Holsteiner Platt voll zu schwafeln.

In südlicheren Gefilden, speziell in Niederbayern und dem Schwabenländle sprechen die kein Hochdeutsch - geht ja gar nicht und die doofen Touris sollen gefälligst erstmal die Sprache lernen bevor sie da hin fahren.

Hab ich übrigens auch in Thailand so erlebt. Da kann die Maus im 7eleven gerademal Guten Tag sagen - hat sie irgendwo aufgeschnappt, schon meint der Bajuware, er könne mit einem gepflegten "Himmiherrgottsakrakruzitürkennoeimolihättgernankondom" seine Bestellung aufgeben. Und wenn das arme Ding ihn dann flehend anschaut und zwischen Einwegfeuerzeug, Kaubonbons und Reiscräckern hin und her hektisiert, zeigt er unwillig auf die Nahkampfsocken unter der Theke und grummelt ein "Oanswilli", worauf hin die Thai dann 3 hinlegt und abwartet was passiert.

Gott sei dank, lebe ich in einer aufgeschlossenen Stadt.

Dienstag, Oktober 24, 2006

Blogcounter, da hab ich dran zu kauen

Mein Herz hat Ihre Suchstatistik veröffentlicht, find ich gut, mach ich auch

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Ihr wollt doch beschissen werden

Eben gerade seh ich hier von meinem heimatlichen Arbeitsplatz aus dem Augenwinkel einen Bericht über betrügerische Umzugsfirmen.

Ein älteres Ehepaar wollte von Bochum nach Düsseldorf ziehen, mit Sack und Pack, ein ganzes Einfamilienhaus. Sie schauten also in die Zeitung und dort inserierte ein Hobbyspediteur Billig-Willig-Geiz-Ist-Geil-Umzüge für kleines Geld.

Also haben die Geronten da angerufen und Ihnen wurde der komplette Umzug für 350,00 Euro angeboten - inkl. LKW und Personal. Schonmal bei einer Autovermietung einen 7,5 Tonner angemietet? Inkl. 500,00 KM liegt der so zwischen 150,00 und 250,00 Euro am Tag.

Was passiert also? Der Pseudospedi kommt, bringt ein paar resozialisierte Schwerverbrecher mit, lädt den Tallerkam in den LKW und so nach etwa 4 Stunden fährt man dann nach Dü'dorf. Vor der Bestimmungsstelle angekommen wird alles brav ausgeladen, bis nur noch die teuren Elektrogeräte auf dem LKW stehen - Waschmaschine, Geschirrspüler, Fernseher, Mutti's Hochleistungsdildo, etc.

Dann kommt der Chef vons Ganze und sagt, es müsse nun noch nachgezahlt werden, so um die 1500,00 Euronen, weil ja der Preis nur für 3 Stunden sei und nun habe man 8 gebraucht. Auf den Hinweis, das ja nie von 3 Stunden die Rede gewesen sei, kriegt man vom Umzugsheini ein fröhlich drohendes: "Haben sie das schriftlich? Wenn nicht, nehmen wir die Sachen auf dem LKW mit und verhökern die." Dumme Gesichter bei Mutti und Vatti Dumpfheimer und das Portemonnaie gezückt. SELBST SCHULD! Kein Mitleid für Euch.

Ich finde es absolut unangebracht, hier nach dem Gesetzgeber zu schreien. Wenn schon, dann sollte man die uneingeschränkte Geschäftsfähigkeit der Konsumenten erst dann freigeben, wenn diese einen Test hinter sich gebracht haben. Das bei dem o.g. Fall Beschiss der Sinn des Ganzen ist, hätte sogar meine nicht mal 7 Jahre alte Tochter gerochen.

Aber die Gier nach Billig ist hierzulande dermassen groß, daß selbst Erwachsene, der Benutzung ihres Hirns mächtige, sich blind und tumb übers Ohr hauen lassen.

Also mal ein bisschen Aufklärung:

LKW - 7,5 tons mit Hebebühne: ca. 200,00 Euro/Tag + Sprit und Verschleiss
3 Packer + 1 Fahrer jeweils etwa 30,00/Stunde

macht irgendwie bei 3 Stunden Einsatzzeit: 560,00 + Sprit + Verschleiss.
Dazu kommen noch die Kleinigkeiten wie Transportversicherung, Packmaterial, kalkulatorischer Gewinn, macht bei jedem halbwegs seriösen Möbelspediteur so um und bei nen lockeren 1000er. Allerdings würde der dann nicht 3 Stunden veranschlagen, sondern gleich 8, weil er ja nicht bescheissen will, also wäre der Preis mit ein wenig Rabatt wohl bei 1500,00 anzusetzen.

Bei einer solchen Differenz, die sich jeder Vollidiot ausrechnen kann, muss bei dem Billichangebot doch was faul sein, aber nein, euch Geizlingen fällt das nicht auf - also habt den Schaden und den Spott und ich würd euch am liebsten noch wegen vorsätzlicher Dummheit anzeigen, aber das geht ja leider nicht.

Montag, Oktober 23, 2006

Kasimir v. Klöden-Schleck VII

Gleich 2 Werke zeitgenössischer Nichtskönner möchte ich dem geneigten Leser heute näher bringen:



















Das ideale Geschenk zu Weihnachten für Leute, die man nun wirklich überhaupt nicht leiden kann.

Freitag, Oktober 20, 2006

Homer? Da lach ich doch über!

Nein, hier ist nicht Homer Simpson gemeint ihr Blitzbirnen, sondern der alte Grieche.

Es ergab sich, daß ich, um einen sehr guten Kunden zufrieden zu stellen, mir einen Wagen mieten musste, damit in Straussfurt ein grosser Lebensmittelkonzern, welcher Lebensmittel liebt, noch schnell ein wenig Fertigfutter bekommt.

Vom Norden der Republik also auf die A7 Richtung Kassel. Bis zur Abfahrt Lutter war ich guter Dinge. Dann runter von der Wessiebahn und rein in den Harz. Ich musste also von dort aus an Osterode und Seesen vorbei in Richtung Nordhausen um von da aus nach Straussfurt zu kommen. Straussfurt liegt bei Erfurt.

Das allein find ich ja schon toll, Orte im Osten, die nah beieinander liegen, haben oftmals die gleiche Endung. Nordhausen,Sangerhausen,Windehausen, oder die ganzen *-oda ' s.

Dank einer Unmenge von Umleitungen, gesperrter Strassen und mangelnder Beschilderung odyssierte ich also durch den Ostharz und erfuhr mir dabei mannigfaltige Eindrücke aus diesem, mir bisher unbekannten, EU-Nachbarland.

In Thüringen sind einige Tankstellen auch Nachts geöffnet. Wie ich also so gegen 01:30 durch Nordhausen juckel, komme ich an einer Strasse entlang an der gleich 3 Tankstellen einen Nachtservice anboten, vor jeder dieser Tankstellen stand ein aufgemotzter Wolfsburger Kleinwagen, um den eine Horde Hartz-IV-Nachkommen rumlungerte, Musik hörte und sich gemütlich einen ansoff - grandiose Freizeitgestaltung muss ich sagen. Ich musste eigentlich ganz dringend einen Kaffee haben, eine BiFi zwischendurch wär auch gelegen gekommen, aber muss ich mich zwischen desillusionierte Ostbürger begeben, die mir dann meine entgeldete Tätigkeit neiden? Sicherlich nicht. Ausserdem wollte ich den Kontakt zu den Ureinwohner auf ein Minimum begrenzen, wer weiss denn, ob dieser Dialekt nicht ansteckend ist?
Nachdem ich also die Reviere der "Aral-Anarchisten", ihrer Konkurrenten - den "Shell-Säuen" und den "Total-Truppen", oder wie auch immer die Tankengangs da unten sich nennen, verlassen hatte, kam auf den folgenden 70 KM bis Greußen keine einzige lumpige Tanke mehr - na toll.

Endlich bei den Futterliebhabern angekommen, wurde mir von einem gescheiterten Wirtschaftsökologie Studenten, der da den Pförtner machte, lapidar mitgeteilt, daß es ihn einen Scheiss interessiert ob das eine Sonderanlieferung sei, ich habe Termin bis 06.00 Uhr und nu sei es 02.45, da könne ich ja nun 3 Stunden warten. Um 06.05 wurde mir endlich Einlass gewährt und ich durfte an die Rampe, um mein Futter los zu werden.

In Gestalt einer etwa 60-Jährigen Aboriginee erschien die Warenannehmerin und es entspann sich ein sinnfreier Dialog, den ich hier wiedergeben möchte

Osse: Sin das de Sachen von XXX?
Ich: Moin, Joh
Osse: Sin se aus Hambug gekommen?
Ich: Joh
Osse: Sin se damit extra hierher jefahn?
Ich: Joh
Osse: Sin se Hambuga?
Ich: Joh
Osse: Da war ich noch nie, aba Jan Fedder kenn ich, den guck ich imma!
Ich: Ach was, ischa doll

Da hatte sie dann gemerkt, daß ich keinerlei Intention verspürte, den ersten Kontakt mit einer Prä-Ökonomie-Zivilisation herzustellen und machte meine Papiere fertig, auf das ich endlich verschwinden kann.

Der Rückweg gestaltete sich noch schwieriger als der Hinweg. Allein die A38, die aus etwa 75 Teilstücken besteht, welche immer wieder von einer der 150 ausgeschilderten Bundesstrassen unterbrochen wird, die einen im Zick-Zack-Kurs durch den Südharz führen, brachte mich an den Rand des Wahnsinns.

Doch bei meiner Tour durch die etwa 5.000 Gemeinden zwischen Straussfurt und Duderstadt machte ich noch eine bemerkenswerte Entdeckung:

Der obligate Gebrauchtwagenhöker am Ortseingang/-ausgang heisst im Osten wahlweise Vaclav, Pavel oder Iwan und nicht wie hier Ali, Ismail oder Yusuf, ansonsten aber unterscheiden die sich nicht - beide haben Dreieckgirlanden über die Fahrzeuge gespannt, an jedem kleben die Schilder "Schnäppchen / wenig KM / heute erst den Tacho runtergedreht", etc.

Als ich kurz hinter Böseckendorf dann die Demarkationslinie überschritt, machte ich exakt das, was mein Vater anno 1981 bei unserer Rückkehr aus Schwerin tat, als wir die Grenzkontrollstelle Schlutup hinter uns hatten: Ich riss die Arme hoch und schrie "Endlich!!!"

Freitag, Oktober 13, 2006

Listen sind ja "in"

Das muss ja sein hab ich gesehen

5 Dinge, die ich nicht habe, aber gerne hätte:
  1. Ein Auto, das mir gehört
  2. Jemanden, der mir den Arsch nachträgt
  3. Ein Haus am Strand von Bali
  4. Ein selbstreinigendes Klo
  5. Die 7.500 Euro Rente der Glücksspirale

5 Dinge, die ich habe, aber lieber nicht hätte:

  1. Hornhaut an den Hacken
  2. Den 3. Rettungsring um die Hüften
  3. Einen Berg Abwasch in der Küche
  4. Meine Nachbarn
  5. Einen Vermieter

5 Dinge, die ich nicht habe und auch nicht haben möchte:

  1. CD' s von Xavier Naidoo und Tokio Hotel
  2. Keine Bücher
  3. Maggie
  4. Neurodermitis
  5. Eine Elblette

Big DeMol is watchin' you

Schon gehört? Big Brother geht in die 7. Runde - nicht, daß wir auch nur die 1. gebraucht hätten!

Was wird es diesmal geben? Hohlbratzige Friseurlehrlinganwärterinnen kauen - am Schiffsschaukelbremsertest gescheiterten - Hartz-IV Nulpen die Fussnägel ab? Semiprominente geben Lebenshilfetipps: "Wie halte ich mich mit einem IQ von unter 45 permanent in den Schlagzeilen?" Abgemagerte "Ich-wär-gern-wer" zeigen uns ihre Rippen in diffundierendem Halblicht unter der Dusche?

Vielleicht ja mal wieder ein Zlatko, der sich durch vollständige Intelligenzabstinenz zur Ikone aller Arschbackengepiercten und Zungentätowierten Nach-uns-Generationslinge aufschwingt und die Lehre der Existenzverweigerung verbreitet?

Gewinnen tut da ja das Stück, daß sich am meisten zum Volldeppen macht.

Nur einmal gepoppt? RAUS !
Zugegeben, daß man ab und an mal ein Buch liest? RAUS!
Schulabschluss? RAUS!
Selbst sein Geld verdient? RAUS!
Fähig, in ganzen Sätzen zu reden? ERSCHIESST ES!

Auch die bundesdeutschen Ermittlungsbehörden freuen sich schon wieder, sind doch immer ein paar flüchtige Straftäter darunter. Eigentlich könnte man gleich die ganze Sippe hopsnehmen, wäre doch vorsätzliche Debilität ein Straftatbestand.

Wäre diese Sendung ein Pferd, man hätte es schon längst erschossen.

Der Herbst ist da

Schon gemerkt? Der Herbst ist da. Nicht nur, daß nun Unmengen von Tageslichtfahrern unterwegs sind; nein, hier in meinem Weiher schmerzbefreiter Vollhorste geht nun die Gartenarbeit erst so richtig los.

Da sich hier der gehobene Mittelstand tummelt, wird das nicht in Eigenregie gemacht, sondern es wird in nachbarschaftlicher Geiz-ist-geil-Art ein Garten- und Landschaftsbauunternehmen beauftragt, die umliegenden Bäume zu beschneiden, den Rasen nochmal zu mähen und winterhartes Gehölz zu pflanzen. Natürlich ist auch der Schreddermeister wieder voll am Machen und das seit 07.30 Uhr. Die Grünzeugfachsimpel waren schon um 07.00 Uhr hier.

Das Unternehmen ist sehr professionell, es werkeln und wurschteln gleich 3 Teams an 3 Gärten über die Strasse verteilt. Wenn nun also Team A eine Schaufel braucht, die gerade Team C vergewaltigt, wird quer durch meine Gasse gebrüllt, gespickt mit allerlei Fäkalausdrücken ("Ey Manni Du Arsch, bring ma' die Scheissschaufel her und vergiss die bepisste Hacke nich!!!"), was eine entsprechende Antwort nötig macht ("Boah, Pedäär, nenn mich nich Arsch Du Sackgesicht, hol Dir Dein bekacktes Dreckszeug gefälligst selber Du faule Sau!!!")

Untermalt wird diese Zurschaustellung gepflegter Handwerkerunterhaltung vom Dröhnen der Heckenscheren, dem dumpfen Bass einer Motorsäge die kreischend in den letzten Kirschbaum fräst und dem in hohem C vorgetragenen Wimmern des Billigbaumarktschredders beim Schreddermeister.

Ausserdem hühnert Rocky wieder vor meiner Terasse rum und hat gerade, nach einem dezenten Hinweis meinerseits bemerkt, das ein Stapel Pflanzkübel etwa 2 cm höher steht als die übrigen 20 - natürlich einer direkt in der Mitte - hehehe.

Überhaupt meine Terasse, meine Befürchtungen hinsichtlich des Ruinentourismus scheinen sich zu bewahrheiten; Leute, die hier durch die Strasse gehen, bleiben stehen und diskutieren miteinander, wie man die Mauer anders hätte machen können, das ja die eine (meine) Terasse 1 Stapel Pflanzkübel breiter ist, wie man das dann hinterher begrünen könnte und so weiter und so weiter. Diese miesen Passanten, diese Schaulustigen.