Dienstag, Juni 19, 2007

Schuhstöckchen


Herz meint ja, ich muss meine Füsse ablichten. Zeit für ein kleines Outing...g*

Mittwoch, Juni 06, 2007

Schön wars

Herz und ich waren am Montag im Tori Amos Konzert.

Ich mag die Amos, nicht nur weil sie rote Haare hat; ihre Kompositionen sind so wunderbar weit weg von jeglichem Ufta-Ufta- und Hitparadenmüll - traumhaft.

Bei dieser Tour hat sie 5 verschiedene Programme im Repertoire und entscheidet jedesmal erst kurz vor Beginn des Auftrittes in welchem Kostüm und somit mit welchen Songs sie den Abend bestreitet.

Dieses Mal erschien sie in rotem Kleid mit blonder Perücke, ist mir egal, ich kenne die neue Platte eh nicht.



Das Publikum war echt gemischt, von Oldies über uns bis zu Teenies war alles vertreten, auch ein paar Grufties und einige Ökos. Der Joker liess es sich auch nicht nehmen, dieses Konzert zu verfolgen













Der passte auch gut zu Toris 2. Kostüm, welches sie in einer kurzen Pause anzog und Herz folgenden Spruch entlockte: "Poison Ivy meets Katja Ebstein"








Hinter mir sassen wieder einmal die Volldeppen, kennt ihr sicher alle; diese Hansel, die jeden Scheiss mit lautstarken "woooohooo-uh-uh-uhhhhhhhhuuuuuuhhhhh"-Gejohle kommentieren müssen, atonal gegen die Musik anklatschen und ihre Knie in Euren Sitz drücken und es dann schaffen mit den Arschbacken den Takt zu wippen, so daß sich der Impuls über die Beine direkt in Euren Rücken fortpflanzt.

Wie gesagt, die Musik von Tori ist endgeil, allerdings sollte sie im Studio bleiben, so weit wie die von Ihrem Publikum weg ist. Ein richtiger Entertainer ist sie nicht, nur eine geniale Musikerin und Komponistin.

Dienstag, Juni 05, 2007

Endlich mal einer der kündigt

Um in den Geschichtchen der seeligen Fuhrunternehmerszeit noch ein wenig zu verweilen, hab ich da noch eine in der der Kutscher gekündigt hat. Dazu muss kurz mal angemerkt werden, daß Fahrer, wenn gekündigt, meist umgehend zum Anwalt rennen. Wenn sie aber selbst kündigen weil ihnen irgendein Mitbewerber 20 Euro mehr bietet, sich einen Dreck um Kündigungsfristen oder ähnliches scheren, da, wenn der Unternehmer auf Einhaltung derselben pocht, sie sich entweder

a) umgehend krank schreiben lassen um dann schwarz bei dem anderen zu kutschen

b) jeden Tag verpennen und somit die Kunden verprellen

c) sich plötzlich weigern, am Freitag Nachmittag mal den Ölstand oder das Auto im Allgemeinen zu kontrollieren, weil das ja nicht im Vertrag steht

d) sich weigern, beim ab-/ aufladen auch nur den kleinen Finger zu krümmen weil sie alle plötzlich die KVO, CMR und die 987 anderen Vorschriftsbücher in und auswendig kennen.

Also lässt man die Penner meist einfach so ziehen oder bettelt eine Woche heraus, damit man wenigstens irgendeinen ehemaligen Alkoholiker rankriegt, der die Touren übernehmen kann.

Nun, dieser junge Mann, nennen wir ihn Ralf, kündigte bei mir, weil der Sozialneid ihn auffrass und er meinte, ich müsste so ziemlich alles umsonst machen was das Geschäft anginge, sobald es ihn beträfe.

Wir hatten seinerzeit einen grossen Kunden in Lübeck, der Verpackungen aus Pappe herstellte. Zu den Empfängern der Ware gehörten unter anderem auch eine Gummibärenfabrik in, ich glaube Hagenowund Boizenburg und ein Zuckerwarenhersteller in Grabow.

So jeden 2. tag lieferten wir dort an und bei dem Einen wie dem Anderen gab es einen Fabrikverkauf. Ralf war immer ganz heiss auf diese Touren, die meisten anderen Fahrer ja auch, weil da konnte man ein wenig Geschäft machen, sei ihnen ja gegönnt.

So sass ich dann eines Tages bei meinem Kunden im Büro und Ralf kommt von der Zuckertour. Wenn die LKW von der Tour kamen, mussten sie genau gegenüber des Büros erstmal die Leerpaletten abladen und so konnte ich einen Blick auf Ralfs LKW werfen. Dort standen 2 Europaletten mit Gummibärchen und 3 Paletten mit Negerküssen Schaumzuckergebäck.

Die Gummibären vercheckte er für 3,50 Mark das Kilo (EK: 1,00 DM) und die Eischneedinger für 5 Mark/60er Karton (EK 2,50 Mark) an die Belegschaft des Kunden, andere Fahrer und wer sonst noch so seinen Weg kreuzte.

Mein Kunde meinte, das ginge schon 2 Monate so und erfreue sich grosser Beliebtheit und sei geduldet weil ja alle in den Genuss kämen.

Ich ging also raus und fragte Ralf so ganz beiläufig, wieviel er denn da drauf hätte. Er teilte mir mit, es wären 2,4 Tonnen Gummibärchen und 400 kg von diesen optimal pigmentierten Backwaren.

Als ich dann daheim war, schrieb ich Herrn Ralf eine ordentliche Transportrechnung gemäß den damals gültigen Tarifen und gab ihm soger noch 15% Marge. Ralf kündigte umgehend, weil er meinte ich sei eine gierige dumme Sau.

Kleine Anmerkung: Die anderen Fahrer nahmen mal 3/4 Karton Gebäck und vielleicht 10 kg Gummibärchen im Fahrerhaus mit.

Freitag, Juni 01, 2007

Kann das sein ???

You Are a Snarky Blogger!

You've got a razor sharp wit that bloggers are secretly scared of.
And that's why they read your posts as often as they can!

"Oh, Du bist ja gar nicht Holger"

Nun hab ich mich selbst angefixt, Geschichten aus meiner Arbeitgeberzeit zu posten

Eines Tages wurde ich von der Matriarchin unseres Unternehmens gefragt, ob wir nicht noch einen Fahrer bräuchten. Ich teilte ihr mit, daß wir derzeit gut besetzt seien und ich niemanden bräuchte. Meine Mutter ignorierte diese Ansage und erzählte mir im Plauderton, daß sie beim Einkaufen eine alte Freundin getroffen hätte, mit der sie seinerzeit auf der Wöchnerinnenstation lag und deren Sohn, 3 Tage älter als ich, wäre so unglücklich in seinem jetzigen Job und würde gerne bei uns fahren. Ich insistierte und sagte ihr, ich müsste schon jemanden entlassen um Plaz für den Kerl zu kriegen; meine Mutter schaute mich nipp an und meinte: Guck mal was Du machen kannst.

Naja, es ergab sich dann wirklich kurze Zeit später, das ein LKW frei wurde und ich stellte Holger ein.

Holger machte sich recht gut und bekam nach etwa 6 Monaten einen neuen LKW und damit eine feste Tour nach Berlin. Er fuhr also nun nahezu täglich morgens um 2.30 Uhr los, war dann so gegen 07.00 in der Hauptstadt, lud ab, nahm dort gleich Leergut wieder mit und war dann so gegen 14.30 wieder in Lübeck.

Eines Abends, so gegen 22.00 Uhr klingelte bei mir das Telefon - Holger hatte sich den Fuss verstaucht. Wie das dann so war, oblag es mir, seine Tour zu fahren und meinen Bürokram vom LKW aus zu erledigen.

Ich fahre also mitten in der Nacht los und am Ortsausgang Lübecks kommt mir eine Tankstelle unter die Augen, gut dem Dinge, schliesslich brauch ich noch Zigaretten, Red Bull zum Aufwachen und ne Bifi. Flugs angehalten und rein in die Hüte.

Ich geh also ans Kühlregal, zieh mir 2 Dosen Red Bull, ab in Richtung Kasse, da stehen oben auf der Theke schon 4 Halbe Holsten und 2 Päckchen Marlboro - ich rauchte Lucky Strike ohne Filter - und der Zapfsäulenschwengel guckte mich an und sagte: "Oh, Du bist ja gar nicht Holger".

Und für die, die immer das Gute im Menschen sehen: Nein, er trank die dann nicht Abends wenn er Heim kam.