Sonntag, November 05, 2006

Z-Prominente - nichts ist peinlich genug

Gestern war ich mit meiner Tochter und meinem Herz shoppen. Gleich vorweg, meine Tochter ist ein Engel, wohlerzogen, witzig, stilsicher und weiss sich wirklich zu benehmen - ich bin unglaublich stolz auf sie und auf meine Ex-Frau, die die meiste Erziehungsarbeit leisten muss.

Es stand also gestern das traditionelle Wintershopping an. Neue Schuhe, Pullover, Strumpfhosen, Mütze, was so alles gebraucht wird - meine Kreditkarte brennt, hat sich aber gelohnt.

Eingestellt war ich auf ein quengeliges Gör, das uns den letzten Nerv raubt mit herumgerenne, Fuss aufstampfen, "Ich will aber das da"-Tiraden, was man bei den umhermarodierenden Miteltern halt sieht. Weit gefehlt, ich wurde in positivstem Sinne enttäuscht - siehe oben.

Mein Herz und ich dagegen waren am Rande des Zusammenbruchs, Menschenmassen wälzten sich durch AEZ, war nicht wieder gut zu machen. Doch das allerschlimmste kam erst im Quarree, in der Kinderabteilung Karstadts.

Bürger Lars Dietrich - ein Z-Prominenter aller erster Güte, in einem Satz nur mit Grössen des Showbusiness wie Nadja Abdel Farraq, Bernd Stelter oder diesem Superstar-Heini zu nennen, gab sich die Ehre - oder vielmehr entblödete sich nicht - vor einer Horde Halb- bis Kleinwüchsiger auf einer 2x3 mtr. Bühne zusammen mit einem im Spongebobkostüm steckenden 1-Euro Jobber einen Spongebob Rap zum Besten zu geben. Lausige Musikanlage mit Verzerrungen inklusive.

Mal ehrlich, wie tief kann man sinken? Bisher dachte ich, Dixi-Klo-Fäkalien-Absauger wäre der Bodensatz, aber das schlägt wirklich alles. Anschliessend musste der liebe Bürger noch CD's signieren, wobei diese von den Müttern für 5,00!!! Euro käuflich erworben werden mussten. Alle Blagen wollten natürlich diese CD, um ein gekrickeltes "Spongebob Schwammkopf" von dem Lars zu kriegen, der eigentlich keinem Kind unter 12 überhaupt ein Begriff sein dürfte.

Auch hier stach meine Tochter wieder heraus; nicht nur, daß sie, als sie den Deppen sah, sofort aufs Klo musste, auch nachher hielt sie sich im Hintergrund und verzichtete zu Gunsten einiger, der telemedialen Verblödung zum Opfer gefallener, 15-(!!!!)jähriger Autogrammjäger darauf, sich dort anzustellen.

Ich bin echt stolz wie Oskar.

1 Kommentar:

Jagolina hat gesagt…

Besonders hübsch fand ich auch den livrierten Karstadtmann mit der güldenen Schärpe, der am Eingang stand und billige Ringlein an die Kinder verteilte...

Die Zwergin war wirklich ein Schatz!! Es war fürchterlich anstrengend, aber das lag gewiss nicht an ihr :o).