Montag, Februar 12, 2007

Was sie über Bio-Obst schon immer wissen wollten...


Ich hatte mal einen Kunden, der Bio-Trocken-Obst vertrieb. Es unterscheidet sich von normalem Obst dadurch, daß es nicht chemisch behandelt wurde, also geschwefelt, mit Pestiziden behandelt und so weiter und so fort. Ich erhielt von Ihm den Auftrag einen ganzen LKW mit Trockenpflaumen nach Wien bringen zu lassen. Beim Empfänger wurde dann festgestellt, daß das Zeug von Schädlingen, in diesem Fall Milben, befallen war.

Der Kunde rief mich also an und sagte, die Ware müsse nach Bremen gebracht, dort nach 4 Tagen wieder abgeholt und erneut nach Wien kutchiert werden. Klar, mach ich, alles bestens. Dann kam der Frachtbrief in dem stand:" Bio-Trockenpflaumen zur Druckentwesung"

Das rief den Forscher in mir auf den Plan und ich rief den Kunden an und fragte was das wohl sei:


Da die Pflaumen ja so Bio sind und man die MIlben nicht mit der chemischen Keule rausholen kann, werden die Früchte in eine Druckkammer gebracht und dort 2-3 Tage einem starken Überdruck ausgesetzt. Langsam steigend. Der Druck wird dann einige Stunden gehalten und dann wird die Kammer blitzschnell geöffnet und innerhalb weniger Sekunden herrscht wieder der normale Druck. Dadurch krepieren die Viecher an der Caisson-Krankheit . Nun haben es Insekten so an sich, daß sie keine schlaffe Haut über den Organen und Blutgefässen haben sondern einen Chitinpanzer. Was passiert also? Die Dinger platzen beim spontanen Druckausgleich auf und sind dann hin. Da es sich, wie gesagt, um BIO Obst handelt, darf die Ware anschliessend auch nicht grossartig gewaschen werden, wäre auch unsinnig, kriegt man nämlich nicht raus.

Ich hab mich genauer erkundigt, es ist tatsächlich so, daß die Pflaumen in der Verkaufsverpackung druckentwest wurden und wir nach 4 Tagen die Paletten einfach wieder aufluden und nach Wien kutschierten - guten Appetit.

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