Freitag, März 28, 2008

Die Schwanzbildfetischistin

Wie ich hier daheim hocke und daurauf hoffe, meine Infektion zu überwinden, seh ich grad einen Bericht über Cetacea. Hier kommt mir die in der Überschrift genannte Freundin meiner Lieblingsexfrau ins Gedächtnis.

M. war seinerzeit, so um und bei vor 15/18 Jahren, eine leidlich attraktive, äusserst burschikose, geistig ausreichend (sie konnte kochen und atmen) ausgestattete junge Frau, die ihrem alter entsprechend die Beischläfer so häufig wechselte wie einige Briten ihre Unterwäsche, also wöchentlich.

Das mit den Briten ist nicht erfunden. Lt. einer letzes Jahr veröffentlichten Studie, tragen über die Hälfte aller britischen Männer ihre Unterhose 3 oder mehr Tage und von diesen wiederum wendet nochmals jeder 5. die Unterhose am 3. Tag und trägt sie dann weitere 3 Tage.

Zurück zu M.; M. muss in Ihren Genen irgendwo einen Sinti, Roma oder anderen Angehörigen eines Nomadenstammes beherbergen, zog sie doch immer umgehend mit Sack und Pack bei dem gerade aktuellen Beschäler ein.

Natürlich wurden Ex und ich jedesmal ohne Verzögerung eingeladen, abends mal vorbei zu schauen, was wir auch taten. Und immer, aber auch immer, fand sich im Wohnzimmer über dem Sofa oder der Schlafcouch folgendes Bild:


Nicht immer dasselbe, aber es zeigte immer die Schwanzflosse eines abtauchenden Wales. Mal als Fotoposter, mal gemalt, mal so als dümmliches Fantasybildchen mit darüber springenden Dephinen unterm Sternenhimmel. Das Alte liess sie grundsätzlich in der Wohnung des ge-Exten, quasi als letzte Reviermarkierung.

Das haben Exfrau und ich innerhalb eines Jahres 5 Mal miterlebt. Als wir dann bei meinem früheren Ausbilder zum Essen eingeladen wurden und dort ankamen, starrte mich aus dem Mülleimer ein Schwanzflossenbild an und ich fragte wieso er das weg schmeisse. Seine Antwort: Hat meine Ex hier gestern vergessen als sie auszog. Exfrau und ich brachen lachend zusammen, hatte M. uns doch am selben Tag erzählt, sie hätte da so einen süssen Mann kennengelernt und würde ihren derzeitigen Freund, den wir noch nicht kennengelernt hatten, gerade verlassen.

Mittwoch, März 26, 2008

Von Schollen und Plätzen

Ich schau heut Nachrichten, eines meiner täglichen Laster, da sendet NTV die erschreckende Mitteilung, in der Arktis sei eine Scholle abgebrochen, die etwa 570 Quadratkilometer gross sei. Weia, au Backe, mach' man gar nich' über nachdenken.

Rüber zu N24:

Die Eisscholle sei 1,5 mal so gross wie Frankfurt, ja, welches nu?

Kurz danach vermeldet mir RTL:

"doppelt so gross wie München"

Und die ARD:

etwa wie Köln sei die Scheibe.

Gut, ok, also für alle, die mit Quadratkilometer was anfangen können, ist das ein netter Exkurs durch die unbedeutendenderen Städtchen im Ländle, gell?

Denn, die platte Platte ist ja nur 0,75 mal so gross wie Hamburch.

Aber ich wartete noch auf die ultimative Grössenangabe, die auch wirklich jeder Depp in unserem Land kapiert, ob er sich nun den Hut mit 'nem Kran aufsetzt oder noch an den Aufstieg des 1 FC Köln glaubt:

DAS FUSSBALLFELD

RTL II, der Randgruppensender schlechthin, die Bildzeitung für Analphabeten, der Proletenpowersender der Nation, tat das, was ich insgeheim von ihm erwartete:

Die abgebrochene Scholle hat die Fläche von fast 80.000 Fussballfeldern (68x105 Mtr. Anm.d.Red.).

Das Fussballfeld löst ja ohnehin demnächst alle bisher gebräuchlichen und natürlich völlig veralteten Längen- und Flächenangaben ab.

Ob es nun um Supertanker geht - länger als 3 Fussballfelder (Fbf's) - Freistossentfernungen - der Ball liegt etwa 0,247 Fbf vom gegnerischen Tor entfernt - oder auch astronomische Einheiten - der uns nun passierende Komet hält eine Mindestentfernung zur Erde von 2.569.777.896 Fbf.
Ja, da kann man sich doch was drunter vorstellen, klingt viel besser als 285530867,83333333333333333333333 Kilometer oder son Bockmist

Und die Entfernung von der Erde zur Sonne ist dann auch nicht mehr 149,6 × 106
Kilometer, sondern xundneunzig MillionenMilliarden Fbf.

Wartets nur ab, geht bald los:

4-Zi.(hier leben wir in Zimmern, nicht in Räumen), Wandsbek, ruh. Lge. 0,062 Fbf. Lam. Kamin, Blk. Chiffre....


Schwierig wirds, das ganze auf echte Entfernungen umzubauen:

Lichtsekunde: 2857142,8571428571428571428571429 Fbf

Lichtminute: 171428571,42857142857142857142857 Fbf

Lichtstunde: 10285714285,714285714285714285714 Fbf

Lichtjahr spar ich mir, weil die Entfernung nicht klar geregelt und abhängig vom verwendeten Kalender ist (Danke Wikipedia)

Aber einen hab ich noch, ihr Dumpfbacken, Blitzbirnen und Focusleser: LichtJAHR heisst nur so.